Haus LUC ist Teil einer Siedlung des Neuen Frankfurt aus den 1920er Jahren, die aufgrund von Umund
Weiterbauten nach dem Selbstbauprinzip allerdings nicht unter Denkmalschutz steht. Das zum
Reihenhaus gehörende Grundstück misst lediglich 219 Quadratmeter, bietet aber eine optimale
Flächenausnutzung. Der Umbau und die Erweiterung von Haus LUC erfolgte mit sehr geringem Budget
und konzentrierte sich auf das Wesentliche: die Öffnung zum eigenen, kleinen Garten mit Blick
über die weiten Felder. Das Raumprogramm wurde neu organisiert: In der ehemaligen Küche befi ndet
sich nun das Bad. Das vorherige Wohnzimmer dient als Diele, Treppenraum und Küche. Dieser
Raum wird von der Straße über ein neues, großes Broschenfenster belichtet. Zum Garten hin bilden
die Schiebetüren des neuen Wohnzimmers und die Verglasung des Obergeschosses eine vollständig
transparente Fassade über die gesamte Hausbreite von 6,80 Metern. Das heterogene Erscheinungsbild
der Siedlung ist damit um einen Baustein reicher geworden.
Die Jury
Haus LUC überzeugte die Jury in mehrfacher Hinsicht: Es zeigt, wie Bestand architektonisch unaufgeregt, das Umfeld respektierend, gleichermaßen eigenständig und qualitativ hochwertig weitergebaut werden kann. Architektonisch, atmosphärisch und funktional erfährt ein baufälliges Haus aus den 1920er Jahren mit nur 68 Quadratmetern Wohnfl äche eine Transformation, die mittels Umbau und Erweiterung im Inneren wie Äußeren eine maximal großzügige Lebenswelt schafft. Haus LUC beeindruckt durch seinen neuen InnenAußenBezug: Großzügig öffnet es sich zum Landschaftsraum und ist gleichermaßen Anreiz, in welche Zukunft die Bausteine einer sonst unspektakulären, kleinteiligen Zeilenbebauung überführt werden könnten.